Musizieren beflügelt

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Die Auswahl der Unterrichtsgegenstände


Im personenzentrierten Klavierunterricht (nach Carl R. Rogers) orientieren sich die Unterrichtsgegenstände, also die Auswahl Musikstücke und der musikalischen Gegenstände für den Unterricht, individuell und situativ ausschließlich an den Erwartungen, Zielen, Vorerfahrungen, Wünschen, Dispositionen und Ambitionen der Schülerin oder des Schülers:

Nicht das eitle ICH der Lehrkraft sondern nur das gemeinsame, geschwisterliche DU können den personenzentrierten Unterricht im Zentrum des musikpädagogischen Denkens und Handelns gestalten: Der Unterrichtende wird zum Coach, der Unterrichtete zum Wirkenden und Mit-Wirkenden.

So können auf Wunsch und nach Absprache auch die Bereiche Musiktheorie, Liedbegleitung, Harmonielehre und Klavier-Improvisation in den Unterricht einbezogen werden.
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Dieses Ersetzen des ICH-Denkens und ICH-Handelns durch das DU-Denken und DU-BIST-WICHTIG-Handeln gilt auch für die Autorinnen und Autoren musikpädagogischer klavierpädagogischer Editionen.
Deshalb werden die Unterrichtsgegenstände und der Unterricht selbst modular organisiert.
Stundenlanges, stures Üben von Etüden war gestern.
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Die auch heute leider immer noch  weit verbreitete Zeigefinger-Pädagogik, zahlreiche Handlungsanweisungen und Handlungsvorgaben am laufenden Band statt gezielte, situative Handlungsvorschläge oder Handlungsempfehlungen zur Selbsterfahrung,  Unterrichtsgegenstände , welche nicht (mehr) der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler entsprechen, weisen auf die eigene Unsicherheit und auf das ICH-Denken der Autorinnen und Autoren hin:
Nur auf die eigene Reputation und auf den eigenen (Schein-)Kompetenznachweis bedacht, übersehen manche Autorinnen wie Autoren (aber auch Verlagslektorate) schnell , dass auch die Primär-Anwenderinnen und Primär-Anwender, also letztlich die anwendenden Klavierpädagoginnen und Klavierpädagogen über Kompetenzen verfügen.

Ich denke, ein solches meist unbewusst eingesetztes und vermutlich meist unreflektiertes ICH-Denken aus Eitelkeit könnte ein Zeichen einer gewissen Empathielosigkeit gegenüber den eigenen Kolleginnen und Kollegen wie gegenüber den Schülerinnen und Schülern als Mitanwenderinnen und Mitanwender sein.
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Ich selbst halte solche Unterrichtswerke, die ein solches Design "auszeichnet" und in denen es im Wesentlichen um die Reputation der Autorinnen und Autoren (oder der Lehrkräfte) geht, in der täglichen Praxis für ungeeignet und meide sie - auch dann, wenn sie in Fachzeitschriften von ihren schreibenden Kolleginnen und Kollegen scheinbar gute Kritiken erfahren - wenn der Chor der Eitlen unter sich ist .

Klammheimlicher Testvorschlag zur eigenen Meinungsbildung:
Lesen Sie einfach in Ruhe und dennoch aufmerksam und kritisch die Vorworte einer Edition sowie die Begleittexte eines Unterrichtswerkes - und schon haben Sie das Ergebnis vor Augen.

Nicht unerwähnt soll hier bleiben:  Nicht jede ansich gute Sache ist in der heutigen Zeit für jede individuelle Unterrichtssituation auch sinnvoll.
Alle Aktionen, z. B. auch das Tonleiterspiel, sind wertvoll - machen aber nur dann Sinn, wenn sie ihrem Sinn nach nicht in der historischen "Irgendwann"-Zukunft stehen sondern in einem unmittelbaren oder zumindest mittelbaren unterrichtlichen Zusammenhang stehen.

Und ein mit der Tradition begründetes "Muss"-Üben kann nicht effizient sein. 

Ein weiterer Aspekt spielt bei der Auswahl der Unterrichtsgegenstände, also der Musikstücke für den Unterricht, eine wichtige Rolle:
Langjährige empirische Erhebungen des US-Psychologen John Diamond sind der Wirkung der Musik auf den Menschen nachgegangen. Dabei wurden die Probanden nicht nach ihrer Meinung befragt, sondern es wurde bei jedem Probanden der Tonus seiner Muskulatur sowie Tonusveränderungen der Muskulatur, die  beim Musikerleben entstehen, untersucht.
Statistische Aufschlüsselungen dieser Ergebnisse sowie statistische Vergleiche zeigten, dass ganz bestimmte Parameter immer dann vorhanden sind, wenn die Musik positiv auf den Menschen wirkte.
Es gilt aber auch umgekehrt: In der Musik, die negativ auf den Menschen wirkt, waren diese Positiv-Parameter nur wenig vertreten, oder sie fehlten ganz. Umgekehrt konnte man zudem eine Anhäufung der Negativ-Parameter beobachten.
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Meine jahrzehntelangen Beobachtungen im Klassenunterricht wie im Klavierunterricht wie auch in den Umsatzzahlen meiner bisherigen Editionen und bei der Juryarbeit im Wettbewerb "Jugend musiziert" haben diese Ergebnisse bestätigt, finden diese Ergebnisse sowohl in der Auswahl der Musikstücke für den Unterricht als auch in meiner Autorenarbeit ihren breiten Niederschlag.

Der Vollständigkeit halber sei hier auch erwähnt, dass auch die Interpretation der empirisch vermessenen Musikstücke eine wichtige Rolle spielte. So führten manche Interpretationen des gleichen Musikstückes zu positiven Ergebnissen and andere des wiederum gleichen Musikstückes zu negativen.

Daraus folgt, dass in einem ersten Schritt zwar die Auswahl der Musikstücke für den Unterrichtserfolg von entscheidender Bedeutung ist - dass aber auch die Interpretation, also das erarbeitete Unterrichtsergebnis, von ganz entscheidender Bedeutung ist, ob "Musizieren beflügelt" oder nicht bzw. ob Musik wirklich Freude und Freunde macht oder nicht.
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Neben der individuellen, altersbezogenen Auswahl der Musikstücke und der Lieder ist auch die optische Darstellung der Noten auf dem gedruckten Notenpapier von wesentlicher Bedeutung für ein erfolgreiches Üben und für einen dauerhaften Unterrichtserfolg.

Stark abgenutzte Fotokopien von Fotokopien oder meist im Digitaldruck erstellte Reprint-Ausdrucke alter Ausgaben oder eine unübersichtliche, zu große oder zu kleine Notengraphik sind in der Regel zwar billig aber nicht unbedingt preiswert:
Durch eine unscharfe Noten-Abbildung des Musikstückes entsteht zwangsläufig ein Notenlese-Mehraufwand, der das Unterrichten wie das Üben sehr erschwert und wertvolle Zeit vergeudet, so dass für beides letztendlich mehr Zeit aufgewandt werden wird.
Aber es gilt auch umgekehrt: Komfortable, gut lesbare Notensätze sind stets preiswert, denn sie ersparen wertvolle Unterrichtszeit und erleichtern das häusliche Üben.

Und: Es macht mehr Freude aus einer auch optisch ansprechenden und gut lesbaren Druckausgabe zu spielen als aus "fliegenden Blättern", zumal "fliegende Blätter" - ich benenne es mal vorsichtig - erhebliche "Transaktionsverluste" bescheren. - Auch hier gilt: "Fliegende Blätter" sind billig aber nicht preiswert.  Und Fotokopieren kann auch schnell zu einer kriminellen Handlung werden - auch wenns Screenshoting "in" ist .

D.h., für einen erfolgreichen, nachhaltigen, personenzentrierten Klavierunterricht ist die individuelle Auswahl der Musikstücke und der musikalischen Unterrichtsgegenstände zunächst in einem ersten Schritt von entscheidender Bedeutung, dem muss aber zwingend der zweite Schritt folgen:
die Art und Weise der Verhandlung dieser Stücke-Auswahl im Unterricht.
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Um einen personenzentrierten Unterricht hinsichtlich der Stücke-Auswahl wie hinsichtlich einer "nutzerfreundlichen" Notengraphik optimal gestalten zu können, stehen mir für diese Zielsetzung einerseits meine eigenen Editionen mit nutzerfreundlichen, leicht lesbaren Notensätzen und meine kleine Musikbibliothek sowie andererseits meine noch im Aufbau befindliche digitale Datenbank sowie verschiedene Zugänge zu nationalen und internationalen online-Datenbanken mit komfortablen Notensätzen zur Verfügung.
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Meine Empfehlung also: Lesen Sie neben den Notentexten auch alle Sprachtexte aufmerksam durch, und reden Sie mit der Lehrkraft Ihres Vertrauens.
Nehmen Sie passiv an der einen oder anderen Unterrichtsstunde in aller Stille teil: Lehrkräfte, die nichts zu verbergen haben, werden Ihr Ansinnen gern begrüßen und sich über Ihr Interesse und Ihre Anteilnahme sehr freuen.

In diesem Sinne steht mir eine umfassende Literaturauswahl für die individuellen Unterrichtsgestaltung zur Gefügung. Sie beginnt
- bei der von mir selbst herausgegebenen RICO-Klavierschule
. für Kinder ab 5 oder 6 Jahre (erschienen im Ricordi-Verlag)

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und führt über
- über eine eigene, sehr umfangreiche digitale Notenbibliothek
. und eine eigene, sehr umfangreiche Notensammlung (Papier)
- sowie über ein von mir jüngst kreiertes, 5-bändiges Programm
. für Wiedereinsteiger ("Beflügelt" im Heinrichshofen's Verlag)

- bis hin zu einer speziellen, neu von mir entwickelten, sechsbändigen Klavierschule
. für Jugendliche und Erwachsene, die derzeit bereits als Manuskript
. vorliegt und in den Jahren 2010 (geplant ist die erste Stufe für den September)
. und 2011 bei dem bedeutsamen, traditionsreichen Verlag Edition Peters
. und den Titeln Einfach Klavierspielen (Hauptreihe) und Treffpunkt Klavier
. (Begleithefte) als sechsbändiges Werk scheinen wird. 

Für viele eingesetzte Musikstücke gibt es mittlerweile herunterladbare Hörbeispiele.
Diese Schritt für Schritt immer mehr erweitert. 

Mein Unterrichtsangebot:
- Individueller, personenzentrierter Klavierunterricht
  auf Wunsch ergänzbar um die Bereiche
  - Musiktheorie/Musiklehre
  - Liedbegleitung
  - Klavier-Improvisation

Wer individuell nur einzelne, interessante Orgelstücke sucht, dem sei das neue Internetportal www.Plein-Jeu.MusicaNeo.com von Paul Weckhoven empfohlen.
Dieses Angebot wird meines Wissens laufend erweitert. 

Und wer leichte bis schwere Ragtime-Fassungen für Klavier als Einzelausgaben sucht,
der findet sie im Internetportal www.Edition-Emma.MusicaNeo.com von Johannes Apfelroth - leider noch ohne Fingersätze.


Telefon 035201 99054
Handy 01522 520 9353


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E-Mail: GKaluza [at] Piano77.de

Mitglied im Berufsverband DTKV (Deutscher Tonkünstlerverband),
Landesverband Berlin

Mitglied der GEMA,
Mitglied der VG Musikedition


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